Schwester Rosa Pommer

„Mit Ruhe und Geduld“

Schwester Rosa Pommer

„Für Ruhe und Geduld braucht man körperliche Gesundheit und die Kraft aus dem Gebet.“

Der Wunsch nach einem Leben im Kloster begleitet Schwester Rosa Pommer seit ihrer frühen Kindheit. „Wir waren eine religiöse Familie, das war ein guter Grundstock“. Als Jugendliche engagierte sie sich in der Kirche und als ihre älteren Geschwister bereits verheiratet waren, kam für sie „die Zeit der Entscheidung.“

Damals hatte sie sich über verschiedene Orden informiert und „bei den Schwestern vom Guten Hirten gefiel mir schon der Name“. Obwohl sie damals noch nichts über die Aufgaben des Ordens wusste, fühlte sie sich angezogen. „Irgendeine Tätigkeit werden sie schon für mich haben“, dachte sich Schwester Rosa und trat 1960 in Graz in den Orden ein und begann ihr zweijähriges Noviziat.

„Am Anfang hatte ich ein wenig Angst vor den schwierigen Mädchen“ erinnert sie sich. Das habe sie der damaligen Oberin gesagt, die sie dann zusammen mit einer älteren Schwester zunächst in der Sakristei eingesetzt hatte. Anschließend arbeitete sie einige Jahre in der Küche. Auf dieser Basis absolvierte sie 1967 eine Ausbildung zur Köchin. „Mit 30 Jahren besuchte ich also nochmal die Berufsschule, was mich anfangs Überwindung kostete. Aber die Oberin wollte mir eine fundierte Ausbildung verschaffen, damit ich den Mädchen etwas beibringen konnte.“

1970 kam Schwester Rosa für knapp drei Jahre nach Wiener Neudorf, bevor das Haus 1972 geschlossen wurde. „In dieser Schlussphase wohnten dort nur noch wenige Mädchen, aber mir hat die dortige Zeit gut gefallen.“ Danach ging sie für einige Monate nach Obersiebenbrunn und später nach Graz zurück, bevor Schwester Rosa 1978 nach Salzburg versetzt wurde. Dort qualifizierte sie sich als Ausbilderin und begann, Mädchen aus dem Heim zu Köchinnen auszubilden. Diese Berufung dauerte 20 Jahre.

1998 folgte ein Einsatz in Graz, wo das frühere Mädchenheim bereits aufgelöst worden war. Ihre dortige Aufgabe bestand in der Betreuung der dort lebenden, von der Caritas betreuten psychisch kranken Frauen, für die sie das Frühstück und Abendessen herrichtete. Von dort ging es 2003 nach Salzburg zurück, um sich sieben Jahre lang in der dortigen Krankenabteilung um die Betreuung ihrer Mitschwestern zu kümmern. 2008 wurden in Salzburg die Wohngruppen für Schwestern gegründet, von denen sie die Leitung der Gruppe „St. Josef“ übernahm. In ihrer gesamten aktiven Zeit habe sie immer versucht, „mit Ruhe und Geduld das Beste einzubringen, was nicht immer gelungen“ sei.

Ob sie sich noch ein zweites Mal für ein Leben im Orden entscheiden würde? „Ich glaube schon. Natürlich gab es auf meinem Weg manche Schwierigkeiten, aber die gibt es überall.“