Altstätten

1868 – 1989

Altstätten

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Die Gründerin der Kongregation „Unserer Frau von der Liebe des Guten Hirten“ entsandte im März 1868 drei Schwestern für das in Altstätten geplante Heim – es sollte das letzte Haus werden, das von der Heiligen Maria Eufrasia gegründet wurde.

Johann Baptist Rist aus Altstätten stellte den Schwestern ein von ihm erworbenes leeres Fabriksgebäude zur Verfügung. Ab 1876 war ein privater Verein (Verein vom Guten Hirten) Besitzer der Anstalt, die von den Schwestern geleitet wurde. Die Erziehung – sogenannt „sittlich gefährdeter Mädchen“ – durch Arbeit, religiöse Unterweisung und Gebet stand im Zentrum der Tätigkeit der Schwestern. Die Mädchen wurden im Haus, in der angegliederten Landwirtschaft und mit Ausrüstarbeiten für die Rheintaler Stickereibetriebe beschäftigt.

Seit 1926 bestand eine Haushaltungsschule, und ab 1938 wurden Schneiderinnen- und Haushaltslehren, später auch eine Lehre als Glätterin (Büglerin) angeboten. 1960 eröffneten die Schwestern die Schule „Jung Rhy“ mit zwei Abschlussklassen und ab 1967 einer Berufswahlklasse. Die Schwestern betreuten im Lauf der Jahrzehnte durchschnittlich zwischen 60 und 280 Mädchen und junge Frauen aus der ganzen Deutschschweiz und dem Tessin, aber auch aus Österreich und Deutschland. Zwischen 1868 und 1968 sollen laut Aussage der zum hundertjährigen Jubiläum herausgegebenen Schrift 273 Schwestern vom Guten Hirten und 87 „Kontemplative Schwestern vom Heiligen Kreuz“ in Altstätten tätig gewesen sein. Die seit den 1970er Jahren nachlassende Anzahl der Schwestern führte 1983 zur Vermietung der Gebäude an die Schweizerische Stiftung Bellevue, Neuenburg, die das Mädchenheim im Jahr 1991 erwarb. Am 24. Juli 1989 fand in der Hauskapelle die letzte heilige Messe statt. Formell aufgelöst wurde Altstätten am 1. Mai 1989.